Wir wollen gemeinsam mit Euch die Herausforderungen
in Bezug auf die Nachhaltigkeit meistern.Unsere Fakultät
Spannende Projekte an der HdM
Auch schon während Deines Studiums kannst Du Dich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Wie unsere Studierenden dies erfolgreich umgesetzt und für sich genutzt haben, siehst Du anhand einiger Beispiele.

Proservation
Lisa Scherer, Absolventin der HdM und Gründerin des HdM-Startup „Proservation“, hat sich mit ihrem Team zum Ziel gesetzt, expandiertes Polystyrol (EPS) in einigen Anwendungsbereichen durch ein neuartiges, ökologisches und nachhaltiges Verpackungspolstermaterial aus Spelzen zu ersetzen. Als eines von fünf Gewinnerteams hat „Proservation“ mit „RECOU“ nun im September 2022 den Innovationspreis Bioökonomie gewonnen. Der Preis wurde im Rahmen des Bioökonomiekongresses Baden-Württemberg vergeben – veranstaltet vom Ministerium für Ernährung, ländlicher Raum und Verbraucherschutz und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Das aus Spelzen – ein in der Getreideverarbeitung bislang meist ungenutzter Reststoff – bestehende, neuartige Material weist aufgrund seiner natürlichen Hohlräume gute isolierende und stoßdämpfende Eigenschaften auf und hat das Potenzial, EPS (Styropor) in einigen Anwendungsbereichen zu substituieren. Mithilfe organischer Bindemittel kann das Material mit wenigen simplen, energiearmen und ressourcenschonenden Prozessschritten regional hergestellt werden. Die organische, naturnahe Optik macht Endkund*innen die ökologische Qualität und richtige Entsorgungsmöglichkeit (Biomüll, Kompost) des Materials direkt ersichtlich und befriedigt das wachsende Bedürfnis nach ökologischeren Verpackungsalternativen.
Das Gründerteam besteht aus den Freunden Nils Bachmann, Sophia Scherer, Henning Tschunt und Lisa Antonie Scherer und kombiniert unterschiedliche fachliche Hintergründe, Erfahrungen und Kompetenzen. Proservation hat den Anspruch, die ökologischen Voraussetzungen des Wirtschaftens zu bewahren und den dafür notwendigen Wandel aktiv mitzugestalten.

Pitch Your Green Idea!
Das Brett-Planspiel Pitch Your Green Idea! der Berliner Gründerinnen Antonia Bartning und Caroline Frumert von Systainchange bringt allen Interessierten das Thema nachhaltige Organisationsentwicklung näher. Zudem können verschiedene thematische Schwerpunkte gesetzt werden. Im geschützten Raum des Spiels können die Teilnehmenden kreative Ideen zur Lösung drängender gesellschaftlicher und ökologischer Probleme entwickeln und sich auf unterhaltsame Weise mit Nachhaltigkeit und Unternehmensführung auseinandersetzen. Entscheidungen können reflektiert werden, ohne tatsächliche Auswirkungen auf die eigentliche Realität befürchten zu müssen.
Pitch Your Green Idea! ist so konzipiert, dass es sowohl als unterhaltsames Gesellschaftsspiel für private Zwecke als auch als Team- und Weiterbildungsevent oder Innovationsmethode für Unternehmen und Bildungseinrichtungen geeignet ist. Das Projekt wurde mit dem Deutschen Planspielpreis 2019 ausgezeichnet und ist gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Nun bekam im Rahmen der Veranstaltung „Business Planning“ eine Gruppe von sechs Studierenden die Möglichkeit, mit den Berliner Gründern des preisgekrönten Planspiels zwei neue Versionen zu entwickeln. Dabei sollte vordergründig der Inhalt analysiert, weiterentwickelt und in seiner Komplexität überdacht werden. Zusammen mit den Gründern entstand somit ein praxisnahes Projekt mit innovativem Inhalt.

CO2-Fußabdruck von Websites
Ein wichtiger Bestandteil des Green IT ist das „Green Web Design“. Während die meisten Technologien immer energieeffizienter werden, werden Webseiten selbst mit der Zeit immer ineffizienter und umweltschädlicher. Mithilfe des Green Web Design sollen Webseiten so gestaltet werden, dass CO2-Emissionen und Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. Malina Seutemann aus dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Medien beschäftigte sich mit diesem Thema in ihrer Bachelorarbeit.
Im Rahmen des Green Web Design spielt die Messung und Überprüfung des CO2-Fußabdrucks einer Webseite eine bedeutsame Rolle. Nur so ist es möglich, kritische Stellen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionen weiter zu reduzieren.
Im Rahmen dieser Bachelorthesis wurde untersucht, aus welchen Komponenten sich der CO2-Fußabdruck einer Website zusammensetzt und mit welchen Methoden und Werkzeugen er berechnet werden kann. Da in künftig auf allen Seiten der Website des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen (WING) der HdM ein Carbon Badge implementiert werden soll, das die CO2-Bilanz für alle Besucher visualisiert, wurde zudem ein CO2-Überprüfungskonzept entwickelt, welches anschließend prototypisch umgesetzt wurde. Das Konzept zeigt Möglichkeiten zur Überprüfung der wichtigsten CO2-Indikatoren auf, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können, sollte sich die Anzeige des Badge verschlechtern.
Das Badge setzt die berechneten Emissionen auch ins Verhältnis zu anderen getesteten Webseiten.
Bei der Betrachtung des CO2-Fußabdrucks einer Webseite zählen zu den wichtigsten Aspekten der Datentransfer, der Energieverbrauch in den Segmenten Telekommunikationsnetze, Datenzentren, Nutzergeräte und Hardwareproduktion, die CO2-Intensität des genutzten Stroms sowie die Verwendung erneuerbarer Energien. Diese Aspekte lassen sich in einem Berechnungsalgorithmus kombinieren, mit dem die CO2-Emissionen einer Webseite geschätzt werden können.

SmartEE - Die Energie der Sonne nutzen
Die Energie der Sonne erkennen, verarbeiten und nutzen: SmartEE ist eine intelligente Anwendung, die von zehn Studierenden des Studienschwerpunkts Digital Publishing im vierten Semester realisiert wurde. Das Ziel: eine Anwendung zu realisieren, die es ermöglicht, das eigene Zuhause autark zu gestalten. Die Software simuliert dabei einen Haushalt inklusive Solaranlage und sämtlicher elektrischer Geräte, die im Alltag regelmäßig genutzt werden.
Die Studierenden konnten sich auf Anhieb für das Thema begeistern und hatten große Motivation, das Projekt umzusetzen und die Software immer weiter zu verbessern. Dabei kam ihnen nicht nur ihr Wissen rund um Webanwendungen und ums Programmieren zugute, auch die Relevanz von organisatorischen Dingen wie Projektmanagement und die Organisation innerhalb der Gruppe ist bei einem solchen Projekt nicht zu unterschätzen. Drei Studierende kümmerten sich hauptsächlich um die graphische Oberfläche und das Design, während sich die anderen vorwiegend mit dem Backend und der Programmierung auseinandersetzten.
Über den Projektzeitraum hinweg wuchs die Software konstant weiter und ist inzwischen eine intelligente Anwendung, die von Solaranlagen erzeugten Strom für verschiedene Haushaltsgeräte und andere Verbraucher einsetzt. Beispiele dafür sind Waschmaschine, Trockner und Elektroauto. Herzstück der Anwendung ist das Energie-Management-System, das die vorhandene Energie verwaltet und so auf die Verbraucher aufteilt, dass möglichst wenig Strom aus dem allgemeinen Stromnetz bezogen werden muss. Nutzer erhalten somit einen umfangreichen Überblick über den erzeugten sowie den verbrauchten Strom und können verschiedene Szenarien simulieren. Sie erkennen, wie man die selbsterzeugte Energie effizient nutzen kann, um das Zuhause autark zu gestalten.
Um die Ergebnisse der Simulation noch besser zu veranschaulichen, wurde das Projekt SmartEE in einem Nachfolgerprojekt um ein Demonstrationslabor erweitert.